Es war ein Wettkampf ohne großen sportlichen Druck, da bereits vor Beginn feststand, dass alle vier Teilnehmer im nächsten Jahr einen Platz in der dritten Bundesliga erhalten werden. Dennoch (oder vielleicht gerade deswegen) präsentierten die Turner der TG Wangen/Eisenharz ihre beste Saisonleistung und sicherten sich den Sieg vor der TG Pfalz. Damit wird es 2022 im zehnten Jahr in Folge Turnen in der 3. Bundesliga im Allgäu zu sehen geben. Für Turner ungewohnt früh um 10 Uhr startete der Wettkampf in Pfuhl bei Neu-Ulm. Finn Ruchti erwies sich als der Frühaufsteher im Team (Ja, Sie haben richtig gelesen . Vielleicht lag es daran, dass er aus Ulm die kürzeste Anreise hatte und so länger schlafen konnte.). |
Er überzeugte mit der besten Wertung aller Bodenturner an diesem Tag – gleichzeitig auch seine beste Saisonleistung. Die anderen Turner kamen ebenfalls gut, wenn auch nicht ganz fehlerfrei durch ihre Übungen. Dennoch reichte es um die Gerätewertung am Boden zu gewinnen. Überragend war dann die Leistung am Pauschenpferd. Erstmals in dieser Saison kamen alle Turner der TG fehlerfrei durch ihr Programm. An den Ringen stürzte Manuel Drechsel beim Abgang seiner Übung, was Kapitän Stefan Merath nach Abstimmung mit dem Team dazu bewegte, einen von drei möglichen Jokern zu setzen. Dies bedeutete, dass ein fünfter Turner (in diesem Fall Felix Kimmerle) ans Gerät geschickt wurde und seine Übung anstelle der Übung von Manuel Drechsel in die Wertung einging. Sehr stark präsentierte sich Youngster Nico Steinhauser an den Ringen, der erstmals die Schwalbe als Höchstschwierigkeit in seiner Übung zeigte und dafür von den Kampfrichtern mit der drittbesten Tageswertung belohnt wurde. Besser waren nur Mannschaftskollege Elias Ruf und der von der TG Pfalz eigens für die Relegation verpflichtete Schweizer Dominic Tamsel. In der Gesamtwertung lag die Turngemeinschaft nach drei Geräten knapp hinter der TG Pfalz aber schon deutlich vor den Teams aus München und Leopoldshöhe. In der zweiten Wettkampfhälfte ging die TG nicht vollstes Risiko und verzichtete zu Gunsten einer sauberen Ausführung auf die eine oder andere Schwierigkeit. So gelang es am Sprung, am Barren und am Reck fehlerfrei durch alle zwölf Übungen zu kommen. Da dies keinem der anderen Teams auch nur annähernd gelang, siegte die TG Wangen/Eisenharz am Ende deutlich und hat damit bewiesen, dass sie das Leistungsniveau für die dritte Bundesliga hat.
Turner, Betreuer und Fans waren sich am Ende einig, dass der Gang in die Relegation hätte vermieden werden können, wenn bei einem der vier knappen Wettkämpfen eine ähnlich starke Leistung gezeigt worden wäre.