Nach einer zweijährigen Corona-Zwangspause, gaben sich lediglich vier Mannschaften wieder ein „Stell-Dich-Ein“, um in der Anonymität der Gymnasiumturnhalle in Bad Waldsee innerhalb des prestigeträchtigen Oberschwaben-Cups den Meister zu küren. In der „Vor-Corona-Zeit“ waren bis zu 12 Mannschaften vor Zuschauern am Start. Diesmal war kein Publikum beim Wettkampf zugelassen. Die TG Wangen/Eisenharz reiste mit dem letzten Aufgebot nach Bad Waldsee. Das Rumpfteam bestand gerade mal aus fünf Turnern. Die Liste der Ausfälle war, wegen Terminüberschneidungen, Studium, Krankheit und Verletzung, lang und bereiteten Trainer Robert Teiber große Schwierigkeiten überhaupt noch eine Mannschaft zusammen zu bekommen. Die letzte Abmeldung kam bei der Abfahrt, als Boden- und Sprung-Spezialist Julian von Kirn seinen vom Schulsport tiefblau geschwollenen Finger aus der Hosentasche zog und klar war, dass ein Einsatz als Turner so nicht möglich war. Bei vier Turnern in der Wertung bedeutete dies, dass fast alle TG Turner einen nicht eingeplanten Sechskampf turnen mussten, um überhaupt eine Chance auf die Titelverteidigung im Teamwettbewerb zu haben. |
So stellte sich Bundesligaturner Hannes Müller in den Dienst seiner Mannschaft und absolvierte, erstmalig seit Jahren, wieder einen Wettkampf an allen Geräten. Mit soliden Kürübungen am Boden, Ringen, Barren und Reck erturnte er nicht nur viele Punkte für sein Allgäuer TG-Team, sondern legte damit auch den Grundstein für seinen Überraschungssieg und Meistertitel im Sechskampf. Jakob Teiber platzierte sich in der Einzelwertung, als zweitbester TG Turner, auf Platz vier. Trotz ein paar Problemen in seinem schwierigen Kürprogramm, deutete er sein Potential für die in Kürze beginnende Oberliga an und wusste v.a. am Pauschenpferd zu gefallen. Nico Steinhauser zeichnete sich mit seinem neuen Sprung, einem schön gesprungenen Tsukahara gehockt über den 1,35 Meter hohen Sprungtisch und der Tageshöchstwertung von 14,0 Punkten an den Ringen, für seine Kraftraubende Übung, aus. Platz fünf und die Berufung in den Oberligakader war für ihn Lohn der turnerischen Mühen. Pascal Schober musste, wegen Rückenproblemen, seine Ambitionen auf den Einzelsieg schon vor dem Wettkampf „begraben“. Bodenturnen war am Samstag für ihn nicht möglich. Auch am Sprung und dem Reck musste er deshalb seine Übungen gewaltig „abspecken“ und konnte nur eine Kürversion „light“ zeigen. Stark seine Übungen am Pauschenpferd, den Ringen und am Barren an denen er die Höchstwerte markierte. Youngster im Team der TG Wangen/Eisenharz war der 16 jährige Leo Mörsch. Für ihn diente der Einsatz am Pauschenpferd der Vorbereitung für einen möglichen Einsatz in der Oberliga. Trotz zweier nicht eingeplanter Zwischenstopps auf dem Pferd während der Übung, machte er seine Sache gut und gilt als Perspektivhoffnung für die Zukunft.
Der Mannschaftsmeistertitel mit 22 Punkten Vorsprung auf die TSG Ailingen als Vizemeister, der TG Biberach als drittplatziertem und der TG Bad Waldsee auf Platz vier, war denn doch für alle TG Turner eine Überraschung bei der Teamsiegerehrung. Als nächste Etappe stehen nun die Wettkämpfe in der höchsten Klasse des Schwäbischen Turnerbundes, der Oberliga, an. Auftakt ist am 20. Februar 2022 mit dem Heimwettkampf in der Ebnethalle/Wangen gegen die KTV Hohenlohe. Bis dahin hoffen alle auf die Rückkehr der beim OS-Cup verhinderten Turner, um dann konkurrenzfähig zu sein.