Den ersten Wettkampf seit Ausbruch der Pandemie turnten die Turnerinnen der TG Wangen/Eisenharz am vergangenen Wochenende. Wie so vieles in der aktuellen Zeit, fand auch der Wettkampf unter ungewohnten Bedingungen statt: ohne Zuschauer, ohne Kampfrichter und ohne Gegner. Dafür erstmals im neuen Turnanzug.
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Da es in diesem Jahr nicht möglich war, die Kreisligasaison wie gewohnt mit jeweils 8 Mannschaften pro Wettkampf gleichzeitig in einer Halle zu turnen, hat sich der Schwäbische Turnerbund dazu entschieden, den Ligavorentscheid digital – quasi im Home-Gym – auszutragen. Jede Mannschaft turnt ihren Wettkampf in der eigenen Halle und zeichnet ihn als Video auf. An jedem Gerät müssen 5 Turnerinnen nacheinander ohne Unterbrechung gefilmt werden.
Über einen Online-Zugang können im Anschluss die Videos hochgeladen und somit eingereicht werden. Die Videos werden dann den Kampfrichtern weitergeleitet, so dass eine Auswertung erfolgen kann. Die Wertungen besten drei Turnerinnen pro Gerät ergeben das Mannschaftsergebnis. Insgesamt 23 Mannschaften beteiligen sich am Kreisligavorentscheid. Die besten vier Mannschaften treffen sich dann Anfang Dezember und turnen im einem Präsenzwettkampf um den Kreisliga-A-Pokal. Da die Auf- und Abstiegsregelung in diesem Jahr ausgesetzt wird, konnten die Mädels ohne den allergrößten Druck an die Geräte gehen. „Nach der langen Wettkampfpause war es sehr spannend, wieder etwas Wettkampfluft schnuppern zu dürfen. Die Aufregung war deutlich zu spüren und es kam sogar trotz des ungewohnten Rahmens richtiges Wettkampffeeling auf.“ So beschrieb Jana-Marie Weber die den Online-Wettkampf aus Sicht der Turnerinnen.
Als erstes Gerät in der olympischen Reihenfolge startete der Wettkampf am Sprung. Die Mädels konnten ihre Trainingsleistungen bestätigen und es wird erwartet, dass das Risiko, schwierigere Sprünge zu zeigen vermutlich nicht belohnt wird. Der Stufenbarren war vor dem Wettkampf das Sorgenkind des Teams. Aufgrund der geringeren Trainingsumfänge der letzten Monate war nicht klar, ob das Kraftniveau schon hoch genug war, um die kräftezehrenden Übungen zu präsentieren. Zur Überraschung kamen alle fünf Turnerinnen ohne Absteiger und größere Patzer durch ihr Programm, das allerdings noch nicht auf demselben Schwierigkeitsniveau wie vor der Pause war. Die beste Übung zeigte Barren-Ass Marie Müller. Weiter ging es am Zittergerät, dem Schwebebalken. Mit nur zwei Absteigern aber der einen oder anderen Unsicherheit kamen die Turnerinnen insgesamt gut durch ihre Übungen. Am Boden nutzten die Mädels die Vorteile des Wettkampfbodens in der Ebnethalle aus und zeigten teilweise neue Elemente in ihren Kürübungen. An ihrem Lieblingsgerät überzeugte Rosana Binder mit der besten Übung des Teams. Insgesamt zeigten sich die Turnerinnen mit ihrer Leistung sehr zufrieden. Marie Müller, eine von insgesamt drei Turnerinnen, die an allen vier Geräten zum Einsatz kamen, fasste die Leistung wie folgt zusammen: „Ich bin sowohl mit meiner Leistung als mit der des gesamten Teams zufrieden. Am Stufenbarren wir noch einige Punkte liegen lassen, aber das klappt nächstes Mal dann auch wieder.“
Nun gilt es abzuwarten, bis die offiziellen Ergebnisse des Wettkampfs vorliegen. Diese sind für den 25. November angekündigt. Trainerin Hanna Stadelmann geht allerdings nicht davon aus, „dass es reicht, in diesem starken Feld unter die ersten vier Mannschaften zu kommen“ und fügt hinzu: „Aber es war auf jeden Fall wieder mal wichtig, unter Wettkampfbedingungen an allen vier Geräten auf den Punkt abzuliefern.
An die Geräte gingen: Marie Müller, Maxima Kuisle, Rosana Binder, Jasmin Ibelshäuser sowie Jana-Marie, Miriam und Sarah Weber.
Weitere Eindrücke vom Wettkampf: