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Bundesliga startet - mit einigen Fragezeichen

  Am kommenden Wochenende startet die neue und etwas andere Bundesligasaison für die Turner der TG Wangen/Eisenharz. Zum ersten Wettkampf geht es zum Zweitligaabsteiger nach Bühl.

 

Im Juni hatte die Deutsche Turnliga entschieden, dass die Bundesliga trotz der Coronapandemie stattfinden soll. Aufgrund von coronabedingter Terminverschiebung der Deutschen Meisterschaft und der Europameisterschaften in den Herbst/Winter ist es allerdings nicht möglich, die Saison wie geplant durchzuführen. Durch die Terminengpässe wird die Saison nun in verkürzter Form ausgetragen. Dazu wurden die Ligen in eine A- und eine B-Staffel mit je vier Mannschaften unterteilt, so dass jedes Team drei reguläre Ligawettkämpfe hat. Die TG Wangen/Eisenharz trifft auswärts auf Zweitligaabsteiger TV Bühl (10.10.) und Grötzingen/Karlsruhe (14.11.). Am 24.10. findet der einzige Heimwettkampf gegen die stark einzuschätzenden Aufsteiger der WTG Heckengäu statt. Zur Ermittlung der Platzierungen der Gesamtligen wird es am 21. November einen Überkreuz-Wettkampf zwischen der A- und B-Staffel geben. Wo und gegen wen dieser stattfindet, entscheidet sich erst kurzfristig nach dem Wettkampf am 14.11. Aufgrund der unterschiedlichen Bedingungen in den verschiedenen Bundesländern und der dadurch nicht zwingend gegebenen Chancengleichheit wurde entschieden, dass es in diesem Jahr zwar Aufsteiger aber keine Absteiger geben wird.

Zur Durchführung der Wettkämpfe wurde von der Turnliga ein Hygienekonzept vorgegeben, das teilweise deutlich über die Vorgaben aus der Coronaverordnung hinausgeht. Von den ausrichtenden Vereinen muss dieses Konzept noch an die lokalen Gegebenheiten angepasst werden, um den notwendigen Sicherheitsstandard zu gewährleisten. Da in der Ebnethalle aktuell wegen Umbaumaßnahmen keine Umkleiden und nur sehr wenige Sanitäranlagen zur Verfügung stehen, war sehr schnell klar, dass eine Wettkampfdurchführung mit Zuschauern in Wangen in diesem Jahr nicht möglich sein wird. So findet der Heimwettkampf erstmals als Geisterwettkampf statt. Geplant ist, den Wettkampf in Kooperation mit sportdeutschland.tv als Livestream zu übertragen, um die Allgäuer Turnfans die Möglichkeit zu geben, den Wettkampf zu verfolgen.

Nicht gerade optimal verlief die Vorbereitung der Allgäuer auf die neue Saison. Da während des Lockdowns ab März die Hallen gesperrt waren, mussten sich die Turner mit Krafttraining zu Hause fithalten. Immerhin konnte in Wangen ab Mitte Juni und in Eisenharz ab Juli – wenn auch leicht eingeschränkt - wieder trainiert werden. Schwierig war die Trainingssituation teilweise für die studierenden Turner, da deutschlandweit die Hallen der Universitäten sowie die bayrischen Turnhallen deutlich länger gesperrt waren. In den Sommerferien standen beide Hallen in Eisenharz und Wangen zum Training zur Verfügung, was die Turner zu regelmäßigen Trainingseinheiten (bis zu 5 Trainingseinheiten pro Woche) nutzten. Trotz des intensiven Sommertrainings machen sich die fehlenden Trainingseinheiten in der ersten Jahreshälfte bemerkbar. Man darf gespannt sein, in welcher Form sich die Turner präsentieren.

Insgesamt bleiben für die TG Wangen/Eisenharz viele Fragen auch kurz vor Ligabeginn noch unbeantwortet:

  • Kann die Saison tatsächlich wie geplant geturnt werden und finden alle Wettkämpfe statt? Oder macht die lokale oder landesweite Entwicklung der Coronazahlen den Veranstaltern einen Strich durch die Rechnung?
  • Dürfen die im Risikogebiet „Tirol“ studierenden Turner der TG (Elias Ruf und Manuel Drechsel) überhaupt starten?
  • Wie kann der verletzte Leistungsträger Felix Kimmerle (Riss der Achillessehne im Trainingslager) ersetzt werden?
  • Treten die Gegner mit oder ohne ausländische Unterstützung an?
  • Wie schwierig wird es, sich für Geisterwettkämpfe ohne Zuschauer zu motivieren?
  • Wie ernst nehmen die Teams die anstehende Saison und wie fit sind die Turner?

Trotz dieser Unsicherheiten freuen sich die Turner, dass sie endlich wieder Wettkämpfe turnen dürfen. Man wird versuchen, das Beste aus dieser etwas anderen Saison zu machen. Die Tatsache, dass es keine Absteiger geben wird nimmt zumindest deutlich Druck, so dass befreit aufgeturnt werden kann.